Urlaubsratgeber
E R N S T S T R O H M E Y E R
Bei jedem Urlaub ist es wichtig, die
Gesetze des Urlaubslandes zu kennen. Der Spartacus
gibt darüber recht genau Auskunft. Diese Information ist auch am
Beratungstelefon der HOSI-Linz oder bei ilga@ilga.org abzufragen.
Während es für erwachsene Männer im europäischen Bereich
keinerlei Schwierigkeiten mehr gibt, ist es bei den
osteuropäischen oder arabischen Anrainern schon kritischer.
Während sich die mittel- und osteuropäischen Staaten (inkl.
Baltikum) von dem Ballast der sowjetischen Besatzung auch
in ihren Strafgesetzen zügig befreit haben (mit Ausnahme
von Rumänien), gilt in vielen Nachfolgestaaten der GUS noch
immer das alte Totalverbot. Hingegen ist in den arabischen
Staaten Homosexualität nicht explizit erwähnt, wird aber in der
eigenen Bevölkerung nach Bestimmungen über die öffentliche
Ordnung exemplarisch streng bestraft.
In Lateinamerika werden die zum Teil toleranten Gesetze von der
traditionellen Macho-Gesellschaft unterlaufen, indem
paramilitärische Gruppen, aber auch die Polizei selbst, Razzien
an einschlägigen Treffpunkten und in bekannten Bars durchführen
und dabei dort angetroffene Personen ohne Unterschied verprügeln
und verhören. Worauf muß ich nun als Tourist gefaßt sein, wenn
ich mich in ein Abenteuer stürze: Strafbarkeit ist dann gegeben,
wenn es sich um einen österreichischer "Täter" mit
Wohnsitz in Österreich und ein österreichisches
"Opfer" handelt. Ist das "Ofper" der
Nationalität des Tatortes, gilt das Gesetz des Tatortes. (z.B.
bei unterschiedlichen Mindestalter)
Gegen Touristen im Besitz von Rauschgift wird in den islamischen
Ländern mit aller Härte des Gesetzes vorgegangen. Bei
Sexualkontakten ist eher damit zu rechnen, daß man aufgefordert
wird das Land zu verlassen. Der ansässige Freund hingegen wird
durch Befragung auf der Polizeistation, Verspottung und
Erniedrigung bis hin zur Vergewaltigung so stigmatisiert, daß er
in seiner sozialen Gruppe keine realen Zukunftschancen mehr hat.
Aus den GUS-Staaten, die in den vergangenen Jahren ja nicht als
Reiseländer in waren, liegen uns keine Erfahrungen vor; die noch
immer bestehenden Tendenzen zum Polizeistaat lassen aber nichts
Gutes erwarten. Und von Polizisten in Mexiko, Guatemala oder
sonstwo in dieser Gegend verprügelt zu werden, ist auch nicht
ganz das Wahre, oder ....?
Trotzdem hoffen wir, daß Ihr das Ziel Eurer Wünsche findet und
wünschen Euch einen guten und erholsamen URLAUB.