In Ulm (August 2011)
Alexa, Claudi und ich haben uns in Ulm verabredet. Es war einer der heißen Tage im August. Gegen 11 Uhr trafen wir uns am Park&Ride-Parkplatz in der Friedrichsau. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde, wir kannten uns persönlich noch nicht, ging es mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof. Naja, die ersten Minuten waren noch etwas komisch, wenn die Leute schauten. Immerhin Alexa war für eine Frau recht groß und drei Transen auf einem Fleck ist auch nicht alltäglich. Nach einem kurzen Abstecher in C&A und Kaufhof ging es zum Münster und weiter Richtung Fischerviertel. Langsam gewöhnte ich mich an die Blicke und habe mich entsprechend reagiert. Schaute mal eine Person etwas länger, habe ich zurück gelächelt. Oftmals schaute die Person dann weg oder lächelte zurück. In der Nähe vom Rathaus kam der Einkehrschwung zu einem Eiskaffee oder ein anderes Getränk. Der Spaziergang über das Donauufer und das Fischerviertel war sehr unterhaltsam. Wir unterhielten uns über das bestehende Unverständnis der Ehefrauen und wie dies eventuell gemildert werden kann. Wir haben aber keine Lösung gefunden. Dann war es für Claudi auch schon wieder Zeit uns zu verlassen. Also zurück zu den Autos in der Friedrichsau mit der Straßenbahn.
Alexa und ich fuhren dann mit der Straßenbahn bis zur Endstation oberhalb von Ulm. Alexa machte einige Fotos in der Landschaft von mir. Ein anschließender Spaziergang in vertrautem Gespräch durch den Wald brachte einige gegenseitige Erkenntnisse. Dann war es auch für Alexa Zeit Ulm zu verlassen.
Ich blieb übrig und fuhr nochmals in die Innenstadt. Im C&A und im Kaufhof habe ich die nochmals nach Kleidung für mich geschaut. Doch leider hat mich nichts direkt überzeugt, so blieb der Geldbeutel zu. Ein Besuch im Münster schloss sich an. Ich betete für mehr Toleranz in Deutschland, auch gegenüber Transgender. Ein spezielles Gebet bat den Herrn auch meine Frau toleranter gegenüber meiner Passion zu machen. Leider hat dies im Grunde kein Wert, wenn meine Frau nicht über meine Passion reden will. Ein schöner Eisbecher bei einer Eisbar hinter dem Münster versüßte meine dumpfen Gedanken. Der Kellner sprach mich mit „Meine Dame“ an. Auch wenn dies eventuell ironisch gemeint war, ging es doch wie Öl runter. Im Fischerviertel gönnte ich mir dann noch ein schönes kühles Weizen in einer Gaststätte an der Blau. Es wurde dann noch unterhaltsam als sich zwei Frauen an meinen Tisch setzten.
Für den nächsten Tag habe ich mir vorgenommen als Petra eine Stadtführung in Ulm mitzumachen. Um 10 Uhr ging es an der Stadtinformation los. Zuerst in das Münster und dann weiter am Rathaus vorbei in das Fischerviertel und das Gerberviertel. Es war herrlich als Frau hier in der Gruppe mitzugehen, ohne dass irgendjemand Anstoß nahm. Nicht einmal viele Blicke musste ich aushalten. Dies war der absolute Höhepunkt an diesen schönen Urlaubstagen als Petra.
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