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Schon in jungen Jahren wollte ich mich immer schön anziehen, eben anders als die anderen Jungen. Mit ca. 17 Jahren bin ich oft in die Großstadt gefahren und habe die schönen Damenmodegeschäfte bewundert und mir vorgestellt wie ich darin aussehen würde. Gleichfalls haben mich die tollen Parfümerien faziniert. Bald hatte ich meinen ersten Kosmetiktermin und lernte mit Make Up und Wimperntusche umzugehen. Bald danach habe ich mir dann auch meine erste Seidenbluse gekauft. Mein feminines Styling war für mich wunderschön und ich kaufte mir bei meinen Einkaufstagen in der Großstadt einzelne Damenteile hinzu. Ich hatte das Gefühl, mich immer mehr femininer zu entwickeln. Ich ließ mir nach meiner Bundeswehrzeit klassische Damenblusen schneidern die ich zu meiner extravaganten männlichen Kleidung, wie rosa und himmelblaue Blazer, trug. Das Gefühl ein anders Geschlecht zu haben wurde mir endgültig bewußt als ich einen Artikel über die Transsexualität von Yvonne v. Budzyn gelesen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon 7 Jahre verheiratet und unser Sohn wurde bald geboren. Meine untypische männliche Kleidung in Schnitt und Farbe verbunden mit Damenblusen war sehr androgyn. Vollständig als Frau lebte ich auf vielen Dienstreisen sobald ich Freizeit hatte.Nach einem Wechsel der Arbeitsstelle in einer anderen Großstadt war ich bis zum Familienumzug im Haus, wo ich ein Appartement hatte, als Frau bekannt. Inzwischen trug ich auch wechselweise Damenblazer und Blusen mit Krawatte und dezentem Make Up in der Firma. Da ich mit meinen Haaren kein Problem hatte trug ich dieses relativ lang. Mir kam meine inzwischen sehr gehobene Position sehr entgegen. Einen erheblichen Teil war ich dienstlich in anderen Großstädten in Deutschland, Europa und USA tätig.Hier konnte ich in der Freizeit ganz als Frau leben. Bei Abendveranstaltungen mit meiner Frau, wie klassische Konzerte, Oper etc., trug ich immer elegante Damenhosen zu ausgefallenen Abendblazern mit Seidenblusen und gebundener Schleife. Mein Make Up war natürlich der Gelegenheit angepaßt. Meine Frau fand über die Jahre mein Styling gut aber z. T. auch übertrieben. Das ich dabei meine Weiblichkeit soweit wie möglich auslebte, war ihr nicht bekannt. Mein Outing kam 1997 überraschend, als meine Frau meine Dessous entdeckte. Bis dahin war ich für sie als Mann lediglich mit einem extrem modischen und femininen Tick behaftet. Das ich aber wahrscheinlich transsexuell sei und ich mich als Frau fühlte glaubte sie zuerst nicht. Nach Tagen mit viel Tränen, Vorwürfen und Diskussionen verständigten wir uns darauf, dass ich zur weitern Klärung eine Psychotherapeutin aufsuchen werde und mich in eine Therapie begeben werde. Ich hatte in den nächsten gut 12 Monaten viele Therapiegespräche, meine Frau war einige Male dabei. Sie hatte auch ein oder zwei Einzelgespräche. Nach mehr als einem Jahr der Diagnostik war es eindeutig das bei mir MzF Transsexualität vorlag. Nach weiteren Terminen in der Endokrinologie wurde dann meine Hormonbehandlung begonnen. Ich war und bin darüber sehr glücklich gewesen. Eine geschlechtangleichende OP habe ich aus verschiedenen Gründen nicht vornehmen lassen. Mit meiner Frau habe ich mich nach und nach arrangiert. Ein anderer Partner kam für mich auch nie in Frage. So gesehen bin ich eine überwiegend glückliche lesbische Frau.Heute führen wir eine weitestgehende harmonische Partnerschaft in der ich meine weibliche weitestgehend Identität lebe. |
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